Wenn Besucher*innen das erste Mal unsere Halle betreten – bleiben sie erstaunt vor dem Herzstück unserer Produktion stehen: den großen Druckern. Diese Maschinen sind für den Thermo-Sublimations- und UV-Druck konzipiert. Sie beeindrucken allein schon durch ihre Abmessungen von bis zu über 5 Metern Länge. Warum diese Größe? Diese gibt die Textilindustrie vor. Denn sie produziert von uns genutztes Material auf 3 und 5 Meter breiten Rollen.
Aber Vorsicht, wenn Sie die Drucker interessiert abschreiten: Eingebaute Lichtschranken können die Produktion stoppen. Dies geschieht automatisch aus Sicherheitsgründen. Deshalb haben unsere Herzstücke große Sichtfenster, durch die die Druckprozesse mit etwas Abstand verfolgt werden können.
Andere satteln Pferde, wir rüsten Druckmaschinen –
für die jeweiligen Druckverfahren Thermo-Sublimations- und UV-Druck
Rüsten heißt, dass wir die Druckmaschine für den Druck vorbereiten: Dafür spannen wir eine Rolle Textil in die Druckmaschine ein. Die ersten und letzten 1,5 bis 2 Meter dieser Materialrolle sind der sogenannte Vor- bzw. Nachlauf. Sie werden durch die Druckmaschine geführt, auf einen leeren Pappkern geklebt und somit für die Weiterverarbeitung vorbereitet.
Dieser Vor- bzw. Nachlauf ist wichtig, damit die Maschine das Textil fixieren und beim Drucken durch die Maschine führen kann.
Trotz größter Sorgfalt kann es passieren, dass Textilien am Anfang einer Rolle eine Druckstelle haben oder etwas dreckig sind. Das lässt sich jedoch gut ausgleichen, weil der Vorlauf nicht bedruckt wird.
Uns ist es wichtig, die Druckmaschinen optimal auszulasten – für so wenig Materialverschleiß wie möglich. Deshalb clustert unsere Grafikabteilung Ihre Druckdateien als mehrere Aufträge für das gleiche Textil oder denselben Termin. Aufträge verschiedener Größe werden beispielsweise auf einem 5-Meter-Material mittels Software verschachtelt (verschnittoptimiert) angeordnet. Der Vorteil: Alles geschieht in einem Workflow, ohne die Druckmaschinen immer wieder neu zu rüsten.
Beim Druckvorgang werden automatisch spezielle Registrierpunkte und Marken gedruckt. Wenn es anschließend in die Textilverarbeitung kommt, wissen unsere Schneidcutter auf den Millimeter genau, wo sie schneiden dürfen. Das passiert in unserer Konfektionsabteilung, bevor das Material dann für seinen jeweiligen Zweck weiterverarbeitet wird.
An- oder Probedrucke sind leider immer aufwendig: Unsere Druckmaschinen werden komplett gerüstet, selbst wenn nur ein kleiner Teil eines 5-Meter-Materials bedruckt wird.
Der Aufwand ist beim Thermo-Sublimationsdruckverfahren deutlich höher als beim UV-Druck. Beim UV-Druck härten die Farben sofort in der Druckmaschine aus. Beim Thermo-Sublimationsdruck hingegen wird das bedruckte Material anschließend noch durch einen Kalander geführt, damit sich die Farben durch Wärme im Textil verankern. Kleinere Andrucke realisieren wir mit einer T-Shirt-Presse. Sie hat den gleichen Effekt wie ein großer Kalander, benötigt aber weitaus weniger Energie und Aufwand.
Textilien reagieren unterschiedlich auf Temperaturen und Luftfeuchtigkeit: je nachdem ziehen sie sich zusammen oder weiten sich. Deshalb halten wir mit Luftbefeuchtern in unseren Produktionshallen die Luftfeuchtigkeit immer konstant auf einem Level. Zusätzlich ist unsere Druckabteilung mit Lamellenvorhängen von anderen Räumen abgetrennt, damit keine kalte Luft reinzieht und wir die Temperatur konstant halten können. So schaffen wir die bestmöglichen Bedingungen für unsere hochwertigen Drucke.