Mit Parametern wie Auflösung, Farbe und Beschnittzugabe
legen Sie fest, wie ein Motiv realisiert wird
Kennen Sie den Queen-Song „Under Pressure“?
Wir wollen, dass Sie künftig nicht unter Druck geraten, wenn Sie Druckdateien anfertigen. Und natürlich, dass der Song ein Hör- und Ihre Aufträge ein Sehgenuss bleiben. Vielleicht sitzen Sie gerade vor einem Rechner und wollen Ihre Daten an eine Druckerei übergeben. Oder Sie wollen sich einfach über Druckdateien informieren – dann sind Sie hier genau richtig: In diesem Artikel führe ich Sie durch die Welt der Druckdateien.
Ich zeige Ihnen,
- was für eine verwendbare Druckdatei relevant ist,
- wie wichtig gut vorbereitete Druckdateien sind,
- wie entscheidend eine gute Qualitätskontrolle ist.
Was sind Druckdateien? Die Arbeitsgrundlage für die Produktionsprozesse
Welche Parameter sind wichtig? Ein Leitfaden über die 5 wichtigsten Anforderungen
- Der Maßstab 1:10 und der Maßstab 1:1 – die gängigsten und praktikabelsten Maßstäbe
- Die Bildauflösung – wie viel dpi braucht es für den Druck?
dpi – Bedeutung für den Druck
Der Unterschied zwischen Vektorgrafik und Bilddatei - Die Größe der Druckdatei – große Dateimengen bedeuten nicht automatisch einen qualitativ hochwertigen Druck
- Das Farbformat – wählen Sie CMYK anstelle von RGB
- Die Druck- oder Beschnittzugabe – legen Sie immer eine Beschnittzugabe mit an
Druckdateien in der Qualitätskontrolle prüfen – für reibungslose Abläufe und damit keine Mehraufwände entstehen
Druckdateien erstellen – wir unterstützen Sie dabei
Die Druckdatei legt durch bestimmte Parameter fest, wie Ihre Idee in die Realität umgesetzt wird. Auf sie sind die nachfolgenden Produktionsprozesse abgestimmt:
Sie haben eine konkrete Idee für ein Motiv im Kopf? Egal, ob Sie ein großflächiges Banner für den Messe- und Eventbereich brauchen, bei dem Sie klar mit Ihrem Corporate Design durch Farbe und Firmenlogo erkennbar sind. Oder ob Sie mit einem Deckensegel einen Raum gestalten oder die Raumakustik verbessern wollen. Oder ob Sie weitere spannende Projekte verfolgen. Was alle Vorhaben eint, ist die Arbeitsgrundlage durch eine Druckdatei.
How-to Druckdateien
Vor der Produktion:
- Auftragsannahme in der Druckerei
- Die Kund*innen erstellen für den Auftrag eine Druckdatei. Wichtig sind dabei:
• das Format der Druckdatei
• die Bildauflösung
• das Farbformat
• der Maßstab
- Das Projekt geht in Form der Druckdatei in die Grafikabteilung für die Qualitätskontrolle
In der Produktion:
-
Druck des Auftrags
-
Versand
Um es schon einmal vorwegzunehmen: Worauf es generell bei einer Druckdatei – unabhängig welches Software-Programm Sie dazu nutzen – ankommt, sind folgende Kriterien: Uns ist wichtig, dass
- die Datei auf das Endformat und für das CMYK-Farbprofil angelegt ist.
- Zudem sollte sie eine Mindestauflösung von 50 dpi
- bei einem Maßstab von 1:1 haben bzw. bei einem Maßstab von 1:10 entsprechend 500 dpi.
Klingt kompliziert? Ist aber eigentlich ganz einfach – wir schauen es uns jetzt im Detail an.
Der Maßstab gibt an, wie die Größe in der Druckdatei im Vergleich zur späteren tatsächlichen Druckgröße in der Realität ist.
- Ein Maßstab von 1:10 bedeutet, dass die Darstellung um das 10-Fache verkleinert ist.
- Ein Maßstab von 1:1 bedeutet, dass die Darstellung in der gleichen Größe wie die Realität erfolgt.
Tipp: Nutzen Sie am besten den Maßstab 1:1 oder 1:10. Denn bei „krummen“ Maßstäben wie beispielsweise 1:3 kommt es möglicherweise zu Rundungsfehlern, die den Workflow stören. Dadurch verzögert sich gegebenenfalls Ihr Druck.
Alle Bilder und Grafiken in der Datei sollten eine ausreichend hohe Bildauflösung haben. Das ist wichtig für die Bildqualität und die Schärfe des Drucks. Denn beide sind abhängig von der dpi-Zahl.
Hinweis: Wenn ein Foto mit einer Kamera hochauflösend, aber unscharf fotografiert ist, dann helfen die vorhandenen dpi auch nicht, um einen scharfen Druck zu kreieren.
dpi – Bedeutung für den Druck
Im Druckprozess wird das Druckbild in kleine Bildpunkte umgewandelt, also gerastert. Die dpi-Zahl (Dots Per Inch oder Punkte pro Zoll) gibt als Maßeinheit die Druckauflösung an.
Sie bezieht sich auf die Anzahl der Tintentröpfchen oder Punkte, die ein Drucker pro Zoll auf das Material aufträgt. Eine hohe dpi-Zahl bedeutet, dass mehr Punkte pro Zoll gedruckt werden.
Für den Druck hochauflösender Fotos oder feiner Grafiken ist daher eine höhere dpi-Zahl empfehlenswert. Sie sorgt für eine detaillierte und scharfe Wiedergabe. Bei großen Drucken, die aus weiterer Entfernung betrachtet werden und wo die Details weniger sichtbar sind, kann auch eine niedrigere dpi-Zahl ausreichen.
Tipp: Verwenden Sie für Texte und Logos Vektorgrafiken oder Bilddateien mit entsprechend hoher Auflösung.
Eine Vektorgrafik setzt sich aus Koordinatenpunkten zusammen, die miteinander verbunden sind. Sie ist nicht auf eine bestimmte Auflösung (dpi) limitiert. Dadurch lässt sie sich ohne Qualitätsverlust beliebig großziehen bzw. skalieren.
Bilddateien hingegen bestehen aus Bildpunkten (Auflösung). Je größer das Bild gezogen wird, desto größer werden die Bildpunkte. Und je größer die Bildpunkte, desto unschärfer kann das Bild werden.
Wichtig: Die Bildauflösung und der Maßstab sind voneinander abhängig. Denken Sie daran: Wirkt eine im Maßstab 1:10 angelegte Druckdatei mit 300 dpi (Offsetdruck-Standard) ausreichend, sind das im Druck aber nur 30 dpi. Dabei werden 300 dpi einem Maßstab von 1:1 zugrunde gelegt und durch 10 dividiert. Und das ist zu wenig für eine gute Druckqualität.
3. Die Größe der Druckdatei – viele MB bedeuten nicht automatisch einen qualitativ hochwertigen Druck
Wie Sie im vorherigen Abschnitt sahen, hängen die Bildauflösung und der Maßstab voneinander ab. Das wirkt sich auch auf die Größe der Druckdatei aus: Deshalb kann es sein, dass eine 500 MB große Druckdatei nur 10 dpi hat. Und eine nur 10 MB große Druckdatei am Ende die höhere Bildauflösung durch mehr dpi im Verhältnis zum Maßstab hat.
Tipp: Aus langer Erfahrung empfehlen wir für alle Bilder und Grafiken in der Datei eine Auflösung ab 50 dpi im Maßstab 1:1.
Das richtige Farbmanagement entscheidet darüber, ob Ihr Druck in der Realität genauso aussieht, wie Sie ihn sich vorstellen.
Ein Bild im RGB-Farbraum kann noch so leuchtstark und eindrucksvoll auf einem Monitor wirken. Das liegt daran, dass der RGB-Farbraum viel mehr Möglichkeiten der Darstellung hat als der CMYK-Farbraum.
Jedoch beziehen sich RGB-Farbräume hauptsächlich nur auf die Bildschirmdarstellung. Und der großformatige Digitaldruck arbeitet und produziert ausschließlich im CMYK-Format.
Das bedeutet: Läge ein RGB-Farbraum vor, wird er automatisch in CMYK umgewandelt. Dadurch kann sich die Farbe des Motivs oder gewünschte Sonderfarben verändern und unter Umständen nicht mehr so aussehen,
wie Sie es auf Ihrem Monitor sehen und haben möchten. Wählen Sie deshalb von vornherein den CMYK-Farbraum für die Druckdatei aus.
Vielleicht haben Sie schon ein Fotobuch drucken lassen, bei dem Sie an den Rändern der Motive weiße Flächen gesehen haben. Oder Ihnen ist aufgefallen, dass bei Visitenkarten die Motive nicht ganz bis zum Rand reichen.
Damit ein Motiv komplett vollflächig gedruckt wird und keine weißen Ränder bzw. Blitzer entstehen, braucht es die Beschnittzugabe. Sie geht über den Rand der eigentlichen Motivgröße hinaus, weshalb sie früher auch Randüberfüllung genannt wurde. Die Beschnittzugabe ist eine Art zusätzliche Toleranz. Denn Materialien haben unterschiedliche Stretch-Verhalten: Je nach Drucktechnik wie dem UV- oder dem Thermo-Sublimationsdruck können sie sich durch mechanischen Zug innerhalb der Druckmaschine verändern. Das wird durch die Beschnittzugabe ausgeglichen.
Die Druck- oder Beschnittzugabe ist 1,5 cm bei einem Maßstab von 1:1 bzw. 15 mm bei einem Maßstab 1:10.
Beispiel: Soll es eine Beschnittzugabe für ein Motiv von 300 x 300 cm geben, muss diese für 303 x 303 cm angelegt werden.
Wir raten immer, dass Sie 1,5 cm Farbe oder Motiv als Beschnittzugabe mit dazugeben. Dann haben wir die absolute Gewissheit, dass es bis über die Kanten hinaus ein sauberer Druck ist.
Druckdateien in der Qualitätskontrolle prüfen – für reibungslose Abläufe und damit keine Mehraufwände entstehen
Große Online-Druckereien überprüfen Druckdateien oft nicht auf Fehler. Bei uns ist das anders. Wir achten auf eine strenge Qualitätskontrolle.
Denn es macht einen erheblichen Unterschied, ob Menschen einen Flyer in der Hand halten, auf den sie einmal kurz einen Blick werfen. Oder ob Personen vor einer 3-x-3-m-Messewand mit dem Firmenlogo als Ihrem Aushängeschild stehen und diese lila anstatt rot ist.
Unsere Qualitätskontrolle führen wir selbst bei sauber angelegten Dateien immer durch. Entweder automatisiert durch unser System oder händisch von unserer Grafikabteilung. Das ist besonders wichtig, um:
- Ihren Auftrag genauso zu erfüllen, wie Sie ihn sich wünschen
- Ihr Corporate Design getreu wiederzugeben
- ressourcenschonend zu produzieren
- Zeit- und Kostenaufwände zu vermeiden und für eine termingerechte Lieferung zu sorgen – was besonders wichtig für Events und Messen ist
- für reibungslose Workflows in der Produktion zu sorgen
Hinweis: Wir können die Projektabwicklung in der Regel erst starten, wenn die Druckdateien vorliegen.
Aus unserer langjährigen Erfahrung heraus wissen wir, dass eine Druckdatei etwas knifflig sein kann. Was wir sehr gern mögen, ist, wenn Sie uns kontaktieren und sagen: „Ich möchte etwas bei euch produzieren lassen, wie erstelle ich denn eine Druckdatei?“ Dabei unterstützen wir Sie zusätzlich zu diesem Artikel gern mit unserem Datenblatt oder auch persönlich, denn wir wissen:
Der Weg zur perfekten Druckdatei ist so vielfältig
wie die Software, die es mittlerweile auf dem Markt gibt.
Und jede Software hat ihre eigenen Feinheiten –
und unter Umständen auch Gemeinheiten.
Wir hoffen, dass Sie ab jetzt weniger „Under Pressure“ sind, wenn es um Druckdateien geht. Dass Ihnen diese Grundlage hilft, Druckdateien zu erstellen, und Sie dadurch weniger Stress haben. Da wir viele interessante Kund*innen mit spannenden Projekten haben, reichen normale Grundlagen manchmal nicht aus. Kommen Sie gern mit Sonderfällen oder Sonderkonstruktionen auf uns zu. Wir finden immer einen Weg für optimale Workflows auf allen Seiten.